Donnerstag, 1. Januar 2015

Neustart / Vorsätze

Nachdem ich die letzten 8 Wochen kränkelnd verbracht habe lechtzt mein Körper nach Bewegung. Der erste Lauf heute war ernüchternd. Die Muskeln erinnern sich nicht mehr so wirklich daran, wie das mit dem Joggen noch mal funktioniert und so bin ich im Schneckentempo über Böllerreste und Glasscherben geeiert. Aber immerhin hat es sich am Ende besser angefühlt als am Anfang.

Da sich das Neujahr hervorragend für Vorsätze eignet, hier die Pläne fürs kommende Jahr:

Die Waage eröffnet mir zum neuen Jahr einen traurigen Stand von 85,4kg bei 40,4% KFA. Prio 1 hat daher in diesem Jahr ganz klar die Reduktion dieser beiden Zahlen. Nachdem ich im letzten Jahr gesehen habe, dass eine Langdistanz mit 85kg einfach keinen Spaß macht, ist dieses Jahr der Anreiz zum Abnehmen der Start in Köln:

Wenn ich bis 30.04. <=75kg wiege und/oder 30% KFA habe "darf" ich mich für Kölle anmelden – ansonsten nicht.

Das bedeutet, ich habe ab Heute 17 Wochen um etwa 10kg abzunehmen - macht um die 0,5kg/Woche. Definitiv machbar. Wenn ich dran bleibe. Daher auch wieder die Reaktivierung dieses Blogs. Being Accountable.

Daneben gibt es einige kleinere Sachen, die ich in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Während Radfahren und Laufen mittlerweile regelmäßig funktioniert, ist das Schwimmen hinten runter gerutscht. Was ich sehr Schade finde, denn ich schwimme gerne und ich weiß, dass ich automatisch besser werde, wenn ich es nur regelmäßig tue. Deshalb ist ein weiteres Ziel dieses Jahr: 2x pro Woche Schwimmen gehen.

Passend dazu mein einsames Stiefkind: Rumpfstabi und dehnen. Auch das ist sträflich vernachlässigt worden und ich merke vor allem an meinem Rücken, dass das keine gute Idee ist. Deshalb wird auch die Stabi ihren Platz in den Vorsätzen bekommen: Alle 2 Tage steht Stabi auf dem Plan.

Wir wollen doch mal sehen ob wir diesen schwabbeligen Körper nicht in Form bekommen. :-)

Folgende Wettkämpfe stehen an:

08.03. Bienwald-Marathon Kandel Halbmarathon
03.05. Kinzigtal-Triathlon SD
24.05. Rhön-Radmarathon 202km
14.06. Maxdorfer Triathlon MD
21.06. 140.6 Team Dieburg SD
19.07. Möwathlon SD
02.08. Erlanger Triathlon MD
16.08. Triathlon-Festival-Rheinhessen OD
( 06.09. Cologne226 LD )


Happy New Year, alle miteinander.


Mittwoch, 9. Juli 2014

EWR Triathlon Lampertheim 2014



[​IMG]Nachdem ich hier 2010 mit dem Jedermann mein Triathlon-Debut gefeiert hatte, war es irgendwie ein nostalgisches Rennen. Ohnehin ist in Lampertheim alles sehr familiär. Chip-Zeitnahme? Fehlanzeige. Hier wird noch Analog = von Hand gestoppt. 
Der Wettkampf teilt sich auf in Jugend-Triathlon, Sprint, Jedermann und Staffel. Dabei fällt das Teilnehmerfeld mit 140 Sprintern, 280 Jederfrauen (und Männern), 22 Staffelstartern und 70 Jugendlichen ebenfalls eher familiär aus. Das schlechte Wetter heute Morgen hat dann anscheinend noch mehr Leute dazu bewegt, im Bett zu bleiben, denn die angemeldeten sind bei weitem nicht alle aufgetaucht. 

Als ich um 6:30 in Offenbach in die S-Bahn gestiegen bin war es noch trocken. Als der Zug dann um kurz nach 8 in Lampertheim ankam regnete es schon beträchtlich mehr. Nachdem die beiden B-Jugend-Jungs die mit mir im selben Zug gekommen waren relativ verloren am Bahnsteig rumstanden, bot ich an, sie mit zum Start zu nehmen, was sie relativ dankbar annahmen. 
Kurz vor halb 9 dann am Schwimmbad / Badesee. Vor der Startnummernausgabe stand bereits eine beträchtliche Schlange, aber es ging insgesamt recht flott voran. Zwischendurch kamen immer wieder aufgeregte Eltern nach vorn gedrängelt, die unbedingt jetzt die Startunterlagen für ihr Kind, das ja um 9 Starte haben müssten. Glücklicherweise ließen sich die Damen an der Ausgabe nicht erweichen und wiesen die Papis und Mamis darauf hin, dass man die Unterlagen bereits seit 7:30 Uhr abholen hätte können.


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Schwimmstrecke 2014. Alle Klarheiten beseitigt?
Rad-Checkin war kurz und schmerzlos. Irgendwer kritzelte mit Edding meine Startnummer in Miniaturgröße auf meinen Oberarm (Respekt wer das aus mehr als 1m Entfernung lesen konnte) und ich machte mich an den Aufbau in der Wechselzone. Glücklicherweise hatte es mittlerweile aufgehört zu regnen und es sollte auch bis lange nach dem Wettkampf nicht wieder anfangen. 
Schnell aufgebaut, umgezogen, dem Start der Kids und Jugend zugesehen (einer der Schüler B musste nach 25m von einem Kanu gerettet werden) und der sehr heiteren Wettkampfbesprechung beigewohnt ("Die Radstrecke ist gesperrt aber halt nicht komplett. Kann sein dass da halt mal so ein Linienbus drin rumgurkt") und versucht, aus dem Spaghettiartigen-Schwimmdiagramm schlau zu werden ("Ihr fangt da drüben an und schwimmt einmal quer durch. Dann ist Landgang um das giftgrüne Planschbecken in dem der Frosch sitzt. Dann gehts weiter im Uhrzeigersinn gegen den Uhrzeigersinn um die Boje 1. Und dann im Uhrzeigersinn weiter im Uhrzeigersinn um die Bojen 2, 3 und 4 ganz außen rum.") und im Anschluss in Richtung Schwimmstart auf der Rückseite des Badesees. 

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Der Badesee
Wir sollten in zwei Wellen starten, erst die Herren, dann die Damen und die Jugend A und die Junioren. Kurz bevor es losging (wir standen alle schon zitternd im Wasser) machte der Moderator nochmal anstalten, erneut die Schwimmstrecke zu erklären (vermutlich motiviert durch die 'Lampertheimer Spargelkönigin' die ihm relativ hilflos in ihren Stöckelschuhen über den Rasen nachgestarkst war) wurde aber von wütenden Rufen und noch wütenderen Blicken der Athleten relativ zeitnah abgewürgt. Also lieber gleich Startschuss, Los gehts für die Männer und zwei Minuten später dann für die Damen. 







Spargelkönigin Melanie I.
Ich bin ja ein ganz passabler Schwimmer, aber einige Mädels setzten sich sofort in einem Affenzahn von der Gruppe ab und ich begann etwas an mir zu zweifeln. Nach dem Landgang (rund ums Planschbecken ) überholte ich dann die ersten Männer und stellte fest, dass ich zumindest die Verfolgergruppe anführte. Also doch nicht ganz so ab vom Schuss. Nach 13:01 waren die 750m geschafft (die ersten Mädels hatten mit Sicherheit schon 4-5min Vorsprung ) und nach einem kurzen Bergsprint den Strand hoch konnte ich meinen getreuen Drahtesel schnappen und mich auf die Radstrecke begeben. 

Die war vor allen Dingen zunächst recht einsam. Der Asphalt auf den ersten 10km ist eher schlecht und im Wohngebiet rund um den See auch immer wieder mit Pflastersteinen durchsetzt, um zu schnelles Fahren zu verhindern. Aus der Stadt raus kam ich dann langsam in Fahrt und kassierte wieder ein paar Männer ein. Insgesamt lief die erste Hälfte ganz gut, dank Rückenwind kam auch nett Geschwindigkeit zustande und ich konnte auf die 4 Damen vor mir wieder ein bisschen Zeit gut machen. Leider kam nach der Wende dann die Abrechnung, in Form eines ziemlich fiesen Gegendwinds. Trotzdem konnte ich noch ein paar mehr Männer überholen (zwei davon haben mich netterweise sogar angefeuert - da sag nochmal einer Männer hätten ein Egoproblem wenn Frauen vorbei ziehen.  ) und habe meine armen Beine dann auf den letzten 3km ein wenig ausruhen lassen. Nach 37:57 war der Zauber vorbei und ich wieder auf dem Weg durch die Wechselzone.
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Start zur Laufstrecke

 T2 unspektakulär, allerdings war die Wechselzone mittlerweile reichlich matschig, weshalb sich das "in die Schuhe kommen" etwas schwierig gestaltete. 
Dann raus auf die Laufstrecke, mal sehen was geht. Erst ein bisschen über Rasen hoppeln, dann geht es auf dem Damm an einem Altrheinarm entlang und schließlich aufs freie Feld. Für meine Verhältnisse (und Angesichts der Zeit in Kraichgau vor zwei Wochen) flog ich förmlich dahin - in Relation gesehen hoppelte ich wohl etwas schneller als sonst in Zeitlupe am Wegesrand. Die erste Frau kam mir entgegen als ich KM1 passiert habe, Frau #2 und #3 folgten im Abstand von jeweils 500m. Überholt (von einer Frau, die Männer, die ich beim Radeln kassiert hatte waren schon lange wieder vorbei) wurde ich zum ersten Mal kurz vor dem Wendepunkt. Und danach nochmal. Und nochmal. Und nochmal.  Immer wieder schockierend zu sehen, dass man durch kein Lauftraining auch nicht schneller wird. 

Nach 29:09 waren die 5km dann geschafft, was ich angesichts der Leistung von vor zwei Wochen nicht für Möglich gehalten hätte. Macht insgesamt eine Zeit von 1:22:32 und damit einen Platz 9 in der Gesamtwertung und einen Platz 2 in der AK. (AK Platz 1 war auch die Gesamtsiegerin in 1:05  )




Achja, kann den Lampertheimern mal einer sagen, dass ihr Logo *etwas* unglücklich gewählt ist? 



Dienstag, 28. Mai 2013

Hässliche Entlein und Schießerei im Bahnhofsviertel

Das mit dem früh aufstehen habe ich ja immer noch nicht so ganz raus. Trotzdem habe ich es heute nach nur einmal Snooze drücken geschafft, aus dem Bett zu krabbeln und die Laufschuhe zu schnüren. Vielleicht war auch die Sonne daran Schuld, die sich zum ersten Mal seit gefühlt Wochen wieder blicken lies.

Um halb sieben war es noch richtig leer am Main. Knapp 8 Grad, glitzerndes Wasser und herrliche Stille. Sechs Kilometer standen auf dem Plan und ich wollt mal wieder solide GA1 laufen. Die Garmin hatte schient das mit dem Aufstehen ebenfalls nicht so gut zu verkraften und hatte bei den Puls und Pacewerten zeitweise etwas Schluckauf, aber alles in allem schaffe ich es langsam wieder eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu laufen.

(c) http://www.facebook.com/Stadt.Offenbach
Am Mainufer nistete ja schon letztes Jahr eine Schwanenfamilie. Auch dieses Jahr hat er sein Nest an der gleichen Stelle aufgeschlagen: zwanzig Zentimeter vom Fußgängerweg entfernt. Und Familie Schwan möchte natürlich in Ruhe brüten, weshalb der Teil der Familie, der grade nicht mit Eierwärmen beschäftigt war, regelmäßig irgendwelche arglosen Omis zu Tode erschreckt oder neugierige Kinder in die Finger gebissen hat. Die Stadt reagierte auf das Problem, indem man den Bereich mit Barken großflächig absperrte. Letzte Woche sind dann endlich die kleinen hässlichen Entlein geschlüpft und Mama und Papa Schwan sind natürlich über alle Maßen stolz.

Mittlerweile sind die Kleinen (vier Stück sind es zur Zeit noch) schon ganz gut zu Fuß und Familie Schwan latscht vergnügt auf den Rasenflächen, den Beachvolleyballfeld oder dem Spielplatz umher. Auch heute Morgen war die Familie schon putzmunter und Herr Schwan war eifrig damit beschäftigt Radfahrende Pendler anzukeifen während Frau Schwan verzweifelt versuchte, die Rasselbande mit ihren Flügeln in Zaum zu halten.

Ansonsten verlief das Laufen relativ ereignislos. Gegen Ende wurden die Beine ein wenig müde, aber weitestgehend war der Lauf schmerzfrei. Juchu.

Dann nach Hause, geduscht und aufs Radel geschwungen und zur Arbeit geradelt.
Die langweiligen Details aus dem Büro erspare ich euch, jedenfalls sollte ich kurz vor Feierabend nochmal beim Kunden vorbeischauen, der seinen Sitz an der Messe hat. Ich wollte mich grade auf den Weg machen, als das Telefon klingelte. Die Kollegin, die eine halbe Stunde eher losgefahren war um rechtzeitig bei einem Meeting zu sein warnte mich. Im Bahnhofsviertel habe es eine Schießerei gegeben, die Innenstadt sei dicht, ich solle mich lieber darauf einstellen, außen rum zu fahren.

(c) dpa, Frankfurter Rundschau

Egal, dachte ich, bin ja mit dem Radel unterwegs, das geht ohnehin schneller als Taxi von
Sachsenhausen aus. Also nach gutdünken losgeradelt, und irgendwie wohl eine Brücke zu früh abgebogen, jedenfalls kam ich nicht dort raus, wo ich eigentlich rauskommen wollten, nämlich hinter dem Hauptbahnhof, sondern davor. Und zwar genau an der Polizeiabsperrung rund um die Stelle, wo  eine Stunde zuvor in der Taunusstraße irgendwer angeschossen worden war. Na hervorragend. Alles voll mit Gaffern und irren Autofahrern, die vor lauter gaffen und fluchen nicht mehr fahren konnten. Irgendwie habe ich es dann doch zur Messe geschafft, und zwar schneller als jedes Taxi. Ha!

(c) Fahrradliebe Blog
Der Termin dauerte natürlich bis weit nach offiziellem Feierabend, und gegen 19:30 Uhr konnte ich mich endlich auf den Heimweg machen. Die Sonne war zum Glück immer noch da, und deshalb beschloss ich, einen Abstecher auf den neuen Radweg im Offenbacher Hafen zu machen, den sie dort vor kurzem eröffnet hatten. Sehr sehr schick ist es geworden dort, alle Achtung. Sobald der R3 wieder seinem normalen Verlauf folgt, werde ich dort Morgens mit Sicherheit auch das ein oder andere mal langjoggen.

Alles in Allem war es ein schöner, sport- und sonnenreicher Tag.

Statistiken vom Lauf:

Distanz:6.01 km
Zeit:39:11
Ø Pace:6:31 min/km
Positiver Höhenunterschied:4 m
Kalorien:459 cal

Radeln war ich insgesamt 24km in 75min.



Samstag, 25. Mai 2013

Babenhausen-Regen-Runde

Ich lebe noch. Dass ich nichts schreibe, ist ausnahmsweise etwas erfreuliches. Denn vor lauter sporteln komme ich einfach nicht dazu. :-)

Ich habe seit April einen neuen Job, der bringt natürlich einige Umstellungen mit sich. Nichts desto trotz bin ich das ganze Jahr schon fleissig am Trainieren. Auf dem Konto stehen bisher knapp 175 Trainingsstunden und etwa 3200km. Das ist für meine Verhältnisse durchaus ordentlich.

Nichts desto trotz ist dieses Blog ein schönes Andenken, und eigentlich ist es Schade, dass ich keine Zeit hatte so viele der Erlebnisse aufzuschreiben. Vielleicht komme ich ja dazu, ein wenig nachzuholen.  Heute jedenfalls hat Maren mich motiviert, mal wieder etwas zu schreiben.

Eigentlich wollte ich heute ja einen Haushaltstag einlegen. Schön in Ruhe aufräumen, die Unterlagen für die Steuer vorbereiten, die ich Morgen fertig machen wollte. Brian meldete sich gegen Mittag über Facebook und machte mich darauf aufmerksam, dass der Wetterbericht für Morgen alles andere als rosig aussieht, und ich, wenn ich nicht Wert darauf lege, im ströhmenden Regen zu Radeln vielleicht doch besser heute gehen sollte.

Also die Planung über den Haufen geworfen, noch kurz zum Markt um ein paar Dinge einzukaufen und dann in Schale geschmissen. Ich wollte unbedingt meine neue Triahose (in Vereinsfarben) ausprobieren, weil ich sie gerne in Heilbronn tragen möchte und wissen wollte, wie sie sich beim Radeln so anfühlt. Nach einem Blick auf das Thermometer wurde ich skeptisch: 12 Grad. Auf dem Markt hatte es sich zwar warm angefühlt, aber die Sonne war mittlerweile hinter ein paar dicken Wolken verschwunden. Also zur Sicherheit lieber mal die Beinlinge ins Trikot gestopft, und, weil es nach Regen aussah, auch noch die Regenjacke. Oben Langarmunterhemd, kurzes Trikot und Windweste. Unkonventionell aber passend. Auf die Handschuhe habe ich ebenfalls verzichtet, um zu schauen ob ich auch auf die längere Distanz ohne klar komme.


Im Keller dann die nächste Überraschung. Scheinbar hat das Radel in Bimbach doch etwas abbekommen: der Hinterreifen ist platt. Also fluchend erstmal den Reifen wechseln. Das Radel ist unglaublich dreckig und ich sehe nach zwei Minuten aus wie ein Schornsteinfeger. Selbst Schuld. Vor dem nächsten Wettkampf wird das definitiv nochmal gebadet. Ich brauche geschlagene 30 Minuten für den Wechsel, unter anderem, weil ich die Ritzel dann doch nicht so eingedreckt lassen konnte wie sie waren und zumindest rudimentär für etwas Sauberkeit gesorgt habe. Als ich endlich auf der Straße stehe, ist es kurz vor drei Uhr.

Also los, Richtung Süden. Es geht meine übliche Strecke durch die Innenstadt, die Waldstraße nach Süden und dann über die Brücke am Müllkraftwerk an Heusenstamm vorbei, Richtung Dietzenbach. Von dort aus über Offenthal nach Messel. In Dieburg scheint es zu Regnen. Gut, dass ich das halbwegs umfahre. Trotzdem halte ich an, um meine Regenjacke über zu ziehen. Es ist doch ganz schön frisch.
Von Messel aus geht es nach Eppertshausen. Als ich diese Straße zum ersten Mal gefahren bin, war sie ein einziger Schlaglochpark. Mittlerweile ist sie nagelneu und ein Traum. Hinter Eppertshausen wieder dieselbe perfekte Straße nach Hergershausen. Beim letzten Mal hatte ich einen Fehler in meiner Streckenplanung und musste hier etwas ziellos durch die Gegend fahren. Diesmal habe ich besser geplant und sehe zum ersten Mal in meinem Leben Harpertshausen und Langstadt. Im Grunde habe ich nichts Wichtiges verpasst, aber radeln kann man hier ganz gut. Die Straßen sind gut, breit und vor allem: frei.

Über Babenhausen geht es dann vorbei am Opel-Testfeld zurück nach Rodgau und von dort aus meine übliche Ballerstrecke über Obertshausen zurück nach Offenbach.

Kurz bevor ich auf die Zielgrade einbiege überholt mich ein geschmücktes Auto. Hinter mir beginnt ein anderes wild zu hupen. Irritiert schaue ich mich um und stelle fest, dass ich mitten in einer türkischen Hochzeitsgesellschaft gelandet bin. Achherrje. Und die fahren auch noch fast Schrittgeschwindigkeit. An der nächsten Ampel gelingt es mir glücklicherweise, sie abzuhängen und ich trete dann doch noch mal kräftig in die Pedale, um bloß nicht mehr in die Nähe zu kommen.

Resultat des heutigen Ausflugs:

Distance:74,31 km
Time:2:55:38
Avg Speed:25,4 km/h
Elevation Gain:387 m
Calories:1.283 C

Samstag, 1. Dezember 2012

Grüngürtel-Radweg

Ich habe neue Reifen auf dem MTB (Schwalbe Marathon Plus), nachdem ich mit 3 Platten in zwei Wochen die Schnautze voll von den anderen hatte, am Sonntag ist Nikolaus-Duathlon und insgesamt war die Woche bisher noch nicht so berauschend. Also raus aufs Rad.

Es sind frische 2°C, wolkig, aber ich kann ein wenig blauen Himmel sehen. Immerhin kein Schneeregen, wie angekündigt. Heute steht der Grüngürtel-Radweg auf dem Plan. 62km sollen es sein, einmal rund um und quer durch Frankfurt durch. Und dabei die ganze Zeit im Grünen. Klingt traumhaft und ist es auch.

Der Struwwelpeter
Der Weg startet quasi vor meiner Haustür, führt ein Stück den Main entlang - mein Weg zur Arbeit - und biegt dann links ab, einmal quer durch Oberrad die ganze Zeit bergauf und dann quer durch den Stadtwald.

Diesen Part der Strecke kenne ich schon von früheren Touren, ich mag den Stadtwald, und wegen der doch recht anspruchsvollen Temperaturen ist kaum etwas los auf den Wegen. Dafür hat man einen großartigen Blick auf die Stadt, und als ich den Wald kurz vor Höchst verlasse um über eine Lichtung zu fahren (auf der mir auch der "Struwwelpeter" begegnet) kommt sogar die Sonne raus und es ist einfach traumhaft.


Weiter geht es zum Main, eigentlich ist Übersetzen mit der Fähre geplant, aber die fährt zu dieser Jahreszeit natürlich nicht (hätte ich mir ja auch denken können), also auf über die Brücke und durch Höchsts Altstadt wieder an den Main und zur Niddamündung.

Höchst
Entlang der Nidda dann ab, quer durch Frankfurt. Vorbei an Nied, quer durch Rödelheim und Hausen nach Praunheim in den Niddapark (ehemaliges BuGa-Gelände). An dem Kiosk dort lege ich eine kleine Kaffee-Pause ein um mich wieder aufzuwärmen. Ich habe ziemlich exakt 40km hinter mir und bin seit 2 Stunden unterwegs. Die Füße jammern langsam etwas, der Hintern hält erstaunlich gut durch.

Im Niddapark
Weiter gehts in Richtung Nordosten, vorbei an Eschersheim, immer schön an der Nidda lang. In der Ferne sind Riedberg und Bonames zu erkennen. Ich verlasse die Nidda mit einem Rechtsschwenk bei Berkersheim, der Frankfurter Berg entpuppt sich dabei als gar nicht mehr so harmlos wie gedacht, mit Mittlerweile knapp 50km in den Beinen.  Weiter geht es in Südlicher Richtung. Bei Preungesheim über die A661 und schon wieder geht es Bergan über die Felder. 

Ich biege (mal wieder) falsch ab und lande auf dem Lohrberg. Als ich mich grade ärgern will entdecke ich die atemberaubende Aussicht und beschließe, es lieber zu lassen, und dafür für mich ganz heimlich zu beschließen, dass ich Frankfurt vielleicht doch ein bisschen mag.

Lohrberg mit Blick nach Süden

Ich fahre ein Stück den Berg runter, um dann scharf links abzubiegen und wieder nach oben zu fahren, zurück zum Radweg. Der führt nämlich weiter nach Osten bis Bergen-Enkheim, um dann scharf links mal wieder den Berg hoch zu führen. Ich überhole einen anderen Mountainbiker und fühle mich super, obwohl es stetig auf und ab geht. Aber die Beine haben immer noch genug Kraft, um die kleineren Hügel im Stehen hochzusprinten. Es lebe der Trainingseffekt. Mittlerweile steht auf dem Tacho fast eine 60 und ich denke mir, dass es langsam auch Zeit wäre, nach Hause zu kommen. 

Durch den Wald, vorbei am Heinrich-Kraft-Park geht es dann steil bergab (leider zu viel Schotter um rollen zu lassen) nach Fechenheim. Noch kurz über die Hanauer Landstraße und schon landet man in der Mainschleife und auf meinem üblichen Laufweg. Home, sweet Home. 
Der Tacho klettert auf die 70 und meine Beine beginnen, sich ernsthaft zu beschweren. So langsam reicht es. Die Carl-Ulrich-Brücke ist die letzte, und nach 72km komme ich ziemlich happy zuhause an. 

Definitiv eine schöne Tour, Schilder sind reichtlich vorhanden, zeigen aber nicht immer eindeutig in welche Richtung man fahren soll. Auch gab es vor einigen Jahren eine Änderung der Streckenführung, weshalb man zwischenzeitlich anderen Schildern folgen muss, oder man landet im nirgendwo. Leider weist einen da niemand drauf hin. Aber was solls. Ich kann die Tour jedem nur empfehlen. 





Freitag, 9. November 2012

Radschwimmen

Der Wecker klingelt um 8:00 Uhr. Mittlerweile bin ich es ja quasi gewöhnt so früh aufzustehen. Wahnsinn, dass ich das mal sagen, äh, schreiben würde.

Kurz gefrühstückt, die Tasche gepackt, und dann ab in die Bahn. Heute steht der Rad-Test an. Ich weiß nicht so wirklich was mich erwartet, aber zum Glück bin ich trotzdem nicht nervös.

Irgendwie schaffe ich es, eine Bahn zu früh zu nehmen, und habe deshalb die Wahl, 15min zu warten, oder 5km mit dem Rad zu fahren. Ich entscheide mich für Zweiteres und bin 15 Minuten zu früh bei Brian. Das macht nichts, denn so habe ich Zeit, nochmal kurz mit Martin zu telefonieren, der ein paar gute Nachrichten hat.

Brian fackelt nicht lang und ich hüpfe ins Bad um mich umzuziehen, während er mein Rad auf der Rolle drapiert und mit mehreren Kabeln wie Lametta behängt. Die Konstruktion wird dann mit dem davor auf einem hübschen Oma-Stil Beistelltischchen platzierten Rechner verbunden, der mir lustig blinkende Balken anzeigt, wenn ich in die Pedale trete. Zumindest sollte er das, denn scheinbar weigert sich das Messgerät zunächst standhaft, bis Brian ihm genug zugeredet hat und es dann doch loslegt.

Ich bin einigermaßen beeindruckt von der technischen Finesse die aufgefahren wird, und weitaus weniger von der Ansage, dass der Test aus 20 Minuten "alles was geht" bestehe. Nach dem warm Strampeln, versteht sich.

Ich trete also ein wenig zögerlich in die Pedale und beginne schon jetzt zu Schwitzen wie ein Schwein. Na das kann ja heiter werden. Dazu klingelt es noch, und irgendwer kommt zu Besuch. Während ich trete, fachsimpeln Brian und der Unbekannte über meine Sitzposition. Ich fühle mich wie wenn Mutti mit ihren Freundinnen Erziehungsfragen klärt, während ich daneben sitze. Großartig.

Irgendwann ist das warmstrampeln dann vorbei, und Brian verkündet es würde jetzt losgehen. Ich trete also was geht und fluche bereits nach 2 Minuten still vor mich hin, warum ich gleich so schnell losgefahren bin. Nachlassen geht ja jetzt auch nicht, wie sähe das denn aus...
Also strampeln, fluchen, strampeln. Dazwischen sage ich tonlos sämtliche Gedichte und Songtexte auf, die mir so in den Sinn kommen. "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind", "Two roads diverged in a yellow wood", "You gotta lose yourself in the moment", you get the idea. Wenn irgendjemand jetzt Lippen lesen kann hält er mich für komplett bescheuert.

Zum Glück muss der Besucher gehen und Brian muntert mich mit "das sieht gut aus!" und "nur noch 10 Minuten!" auf. Als ob. Das Schlimmste ist, dass ich nicht schnell genug fahren kann, um meinen Sarkasmus auszuschalten. Ich schwitze und trete und murmle vor mich hin und schwitze weiter. Die Uhr am Rechner scheint kaputt zu sein, ich könnte schwören, dass sie 5 Minuten lang 10 Minuten angezeigt hat.

Nach 12 Minuten fangen die Beine an zu zittern. Zum Glück sieht man das nicht, denn sie sind ja mit Treten beschäftigt und die Klickpedale schränken den Bewegungsspielraum seitlich doch schon ziemlich ein. Ich fluche mein Handtuch an und trete weiter, versuche zwanghaft, nicht auf die Uhr zu schauen.

Irgendwann verkündet Brian ein "noch 5 Minuten!" und dann "noch 2!" und irgendwie trete ich pro forma noch ein bisschen schneller. Jetzt ist ja auch egal.

Dann ist der ganze Zauber vorbei und ich darf weitere 10 Minuten locker strampeln um meine Beine wieder abzukühlen. Brian sagt, er sei beeindruckt, aber ich bin mal wieder nicht sicher ob positiv oder negativ. Meine Beine jedenfalls sind ziemlich beeindruckt und verkünden mit süffisantem Grinsen, dass sie Morgen abfallen werden.

Irgendwann klettere ich vom Rad, um in die Laufschuhe zu wechseln und noch eine Runde um den Block zu laufen. Das geht sogar erstaunlich gut, vergleicht man es mit dem Sonntag.

Nach einer Dusche reden wir noch kurz übers Schwimmen und dann schwinge ich mich wieder aufs Rad Richtung nach Hause. Ergebnisse gibt es am Montag. Wir dürfen gespannt sein.

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Für den Abend steht noch Schwimmen auf dem Plan. Ich weiß Mittags schon, dass das ganz und gar keine gute Idee ist. Zur Motivation hatte ich mich mit einer Freundin verabredet, die Überstunden machen muss, und deshalb absagt. Na toll.

Ich mag das Offenbacher Schwimmbad nicht, also fahre ich nach Langen. In der Halle ist irgend eine Veranstaltung, und scheinbar scheint es Freikarten fürs Schwimmbad gegeben zu haben, denn das Becken platzt aus allen Nähten.

Zusätzlich ist grade Jugend-Vereinstraining auf den beiden Aussenbahnen, sodass alle Schwimmer sich irgendwo unter die Aquajogger und das restliche Treibholz verteilen.

Ich habe zum ersten Mal das Pieps-Ding dabei und bin einigermaßen entsetzt über das Tempo, dass das Ding mir abverlangt. Mit gemütlichem Kachelzählen hat das leider nichts zu tun. Statt dessen melden meine Arme, dass sie überhaupt keine Lust auf dieses Schwimmzeug haben, und die Waden beschließen, bei jedem Mal vom Beckenrand abstoßen, Krampfanfälle zu bekommen. Hervorragend.

Ich beginne, den Plan abzuarbeiten und schlängle mich dabei, um die anderen Schwimmer herum. Zeiten einhalten: Fehlanzeige. Das Ganze mutet mehr als Triathlon Schwimm-Start denn Bahnenziehen an. Irgendwie schaffen es die anderen Schwimmer ausserdem, unglaubliche Wellen zu produzieren, sodass ich zum Teil heftige Hustanfälle kriege.

Irgendwann finde ich dann doch eine einigermaßen leere Bahn und auch halbwegs mein Tempo. Nur die letzten 25m sind immer zu langsam. Ich versuche es schneller, mit dem gleichen Ergebnis. Bis mir auffällt, das die Massage-Düsen (aka Strömungsmaschineturboding) eingeschaltet sind, und mir meine Statistik versauen. Na toll.

Ich habe bereits nach 1000m sowas von keine Lust mehr und fluche unter Wasser alle mir entgegenkommenden Schwimmer an, in der Hoffnung, einer möge es hören. Irgendwie schaffe ich es dann doch. Die letzten 500m zwar eine ganze Minute langsamer als vorgegeben, aber das ist mir mittlerweile auch egal. Ich versuche zu evaluieren, welches Körperteil mir nicht weh tut, und komme zu dem Ergebnis, dass meine Zehen noch ganz in Ordnung scheinen, worauf hin ich sie mir prompt am Beckenrand anstoße.

Nach 200m Ausschwimmen starkse ich unglaublich unelegant zur Dusche und beschließe, Schwimmen bis auf Weiteres zu hassen.

Morgen stehen zwei Stunden Radeln an. Zum Glück hasse ich radeln ja sowieso, dann spare ich mir die Mühe, jetzt damit anfangen zu müssen.

Montag, 5. November 2012

Recap: Woche 9

Die Woche war Sporttechnisch recht ruhig. Zwei Läufe während der Woche, beide bei miserablem Wetter, neue Bestzeit auf 10km im Training (mehr als 4min als die beste Wettkampfzeit, die ich habe.... ok das ist auch nur eine...) 

Ansonsten war natürlich am Sonntag der Hugenotten-Duathlon, über den ich in einem anderen Beitrag ausführlicher berichtet habe. 

Eine weitere Neuerung gibt es: Ich habe mich entschlossen, mir einen Trainer zu beschaffen. 
Brian kenne ich bereits von meiner aktiveren Zeit vor zwei Jahren und nach einigen kurzen Gesprächen online war ich am Samstag bei ihm um das weitere Vorgehen zu besprechen. Für mich bedeutet das, dass ich meine Planung nicht mehr selbst mache sondern in kompetentere Hände abgebe. Ausserdem sollte sich das Ganze positiv auf meine Gewichtsentwicklung auswirken, da Brian gern ein Ernährungstagebuch hätte. Juchu. Vor lauter Protokollieren werde ich vermutlich gar nicht mehr zum Sport kommen. 

Für die nächste Woche stehen einige Tests an: Schwimmen am Montag und Rad am Freitag. Wir dürfen also gespannt sein, was dabei heraus kommt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.